Rom III

Heute wollten wir der Casa di Goethe in Rom einen Besuch abstatten. Hierbei handelt es sich um das Haus, in dem Goethe während seines Romaufenthaltes zusammen mit anderen Künstlerfreunden gelebt hat. Jetzt ist dort ein Museum eingerichtet, dass sich mit Goethe und natürlich überwiegend mit seiner Italienreise beschäftigt. rom-63.jpgDa wir etwas Zeit hatten, bevor das Museum öffnete, suchten wir uns auf der Piazza del Popolo ein schattiges Plätzchen auf einer der vielen Bänke und gaben uns dem süßen Nichtstun hin. Außerdem machte es uns Spaß die Leute, die über den Platz liefen, zu beobachten. Auf den Platz kamen wir durch die Porta del Popolo. Durch dieses Stadttor gelangten schon in der Antike Besucher Roms in die Stadt. In der Mitte des Platzes steht auf einem Sockel der Obelisk „Flaminio“, dessen Alter auf über 3300 Jahre geschätzt wird. Er ist fast 37 m hoch und wurde von Kaiser Augustus nach Rom gebracht. Zuerst stand er auf dem Circus Maximus. Unterhalb des Obelisks sind 4 wasserspeiende Löwen.

Piazza del Popolo 2Es gibt auf dem Platz zwei weitere Brunnen. Einmal den Neptunbrunnen und genau gegenüber den Brunnen mit der Göttin Roma sowie Romulus und Remus. Leider sind die Figuren so weit oben, dass wir nicht hochklettern konnten.

 

Schließlich war es soweit und wir machten uns auf den Weg in die Via del Corso Nummero 18. Wie oben schon erwähnt, widmet sich dieses Haus Goethe und seinem Werk. In den ersten Räumen gab es eine Ausstellung zu Goethes Werther und dazu, wie er in Italien angenommen wurde. Vor allem die katholische Kirche lehnte dieses Werk ab und verbot es zu lesen. Goethe war damit einverstanden, weil auch er es nicht geeignet für Katholiken fand. Er war auch ein wenig genervt davon, dass man ihm ständig italienische Übersetzungen des Werthers vorlegte und ihn um eine Einschätzung bat, welche die Treffendste sei.

Rom 66
Goethe sammelte auf seiner Reise allerhand antike Kunst

Im hinteren Teil der Ausstellung kamen wir dann in die Räume, die sich Goethes Aufenthalt in Rom widmeten, also dem für uns interessanteren Teil. Dort konnten wir Goethes Zimmer besichtigen. In diesem befindet sich ein riesiger Kopf der Göttin Juno und an der Wand eine Zeichnung Tischbeins, die auf Goethes spartanische Einrichtung hinwieß. Er reiste nämlich bewusst nicht als Minister, sondern inkognito, unter dem Pseudonym Giovanni Filippo Moeller. Denn letzendlich wollte er ja durch diese Reise allen seinen Verpflichtungen entfliehen.

rom-65-e1564392261541.jpg
Der Flur wurde durch ein Kunstwerk am Ende des Flurs optisch verlängert.

Am Ende des langen Flures befindet sich das Atelier Tischbeins. Tischbein war Goethe während seines Aufenthalts in Rom ein treuer Gefährte. Goethe nahm bei ihm Zeichenunterricht und war ihm auch sonst zugetan. Von Tischbein stammt auch das berühmte Goetheporträt „Goethe in der Campagna“. In den Zimmern vor Tischbeins Atelier hängen noch einige Zeichnungen von ihm. Außerdem konnten wir einiges zu Goethes Forschungen zur Farbenlehre und zu seiner Suche nach der Urpflanze erfahren.

Rom 71
In Tischbeins Atelier

 

 

 

In einem weiteren Raum entdeckten wir einen Schaukasten, der sich mit Goethes Betrachtungen über den römischen Fasching beschäftigte. Da wir auch gerne Quatsch machen, hat uns das natürlich ganz besonders interessiert. In seinem ersten Jahr in Rom konnte Goethe dem italienischen Fasching überhaupt nichts abgewinnen. („zu schreiben ist darüber gar nichts...“) In seinem zweiten Jahr fand er diesen sehr unterhaltend und schrieb sogar eine kleine Abhandlung darüber.

 

Rom 68
Auszug aus Goethes Abhandlung zum Fasching

Ganz am Ende der Ausstellung kamen wir ein eine kleine Bibliothek. Dort schrieben wir einen kleinen Gruß in das Gästebuch, bevor wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten. Dort warteten wir eine ganze Weile auf den Zug, mit dem wir zu unserem nächsten Aufenthaltsort fahren wollten.

rom-73.jpg
Von hier oben hatten wir einen prima Blick auf die Leute im Bahnhof.

Gegen Nachmittag stiegen wir dann in den Zug der uns nach Perugia brachte.  Dieses Mal mussten wir mit dem Bus zu unserem Hotel fahren. Das hatten wir uns irgendwie viel einfacher vorgestellt. Man stelle sich an die Haltestelle und suche sich den richtigen Bus. Die Haltestelle, an der wir aussteigen mussten, hatten wir uns nämlich vorher schon rausgesucht. Allerdings waren dort nicht alle Haltestellen auf den Plänen verzeichnet. Auch die Haltestellen auf dem Weg waren nicht beschriftet und im Bus kamen keine Ansagen, welche Haltestelle die nächste sei. Also stiegen wir in einen Bus, der in unsere Richtung fuhr und ließen uns per google maps sagen, wann wir aussteigen mussten. Danach gingen wir noch ein kleines Stück zu Fuß und landeten irgendwo im nirgendwo. Naja, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, denn ganz in der Nähe gab es einen Supermarkt, in dem wir uns etwas zum Abendessen organisierten, das wir ganz gemütlich auf der Hotelterrasse einnahmen.

 

 

 

 

 

 

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s