Heute wollen wir euch auf einen Spaziergang durch unseren Heimatort mitnehmen.
Wir starten unseren Spaziergang am Oberen Tor. Dieses wird auch Diebenturm genannt, da es nach seiner Errichtung im 13. Jahrhundert als Stadtgefängnis genutzt wurde. Im Turm befinden sich noch Gefängniszellen aus dieser Zeit, heute steht er aber leer. Im Jahr 1871 wurde die zweigeschossige Zwingeranlage abgerissen und 1911 ein neues Torhaus gebaut. Die Fußgängerpassage links neben der Tordurchfahrt entstand erst in der 1950er Jahren. Vom oberen Tor aus sind wir zum Marktplatz gewatschelt. Dort steht der Marktbrunnen und das Rathaus.
Der Marktplatz wurde früher für Märkte genutzt. Heute finden dort hauptsächlich kulturelle Veranstaltungen statt. Die Stufen um den Brunnen sind auch sehr beliebt, um dort seinen Brunnenschoppen einzunehmen, den man in einer Weinbar gleich am Markt erstehen kann. Auf dem Brunnen, der 1480 erbaut wurde, steht eine Maria Immaculata. Das Rathaus wurde im Jahre 1544 erbaut. Zunächst stand an anderer Stelle der Stadt ein Bürgerhaus. Dieses war jedoch baufällig und machte einen Neubau nötig. Das Rathaus wurde als Amtsgebäude für den Rat genutzt. Außerdem war es Stätte des Handels. So befand sich im Untergeschoss eine Markthalle mit breiter Toreinfahrt. Seit dem 19. Jahrhundert wurde es auch als Schule genutzt. Nach 1972 wurde das Gebäude in einen modernen Verwaltungssitz für die Stadt umgebaut. Ein besonderes Merkmal des Rathauses ist die Außentreppe mit dem Verkünd-Erker. Und sieht so es von außen aus:
Vom Rathaus aus sind wir in die Schelfengasse zum Schelfenhaus. Dieses Haus wurde zwischen 1719 und 1729 vom Handelsmann und Ratsherrn Johann Georg Adam Schelf erbaut. Dies zeigt das Wappen des Erbauers über dem Hauptportal. Auf dem Wappen hält ein Mann einen Apfel mit loser Schelfe (Schale). Bis die 70er Jahre wurde das Gebäude als privates Wohnhaus genutzt. In den Folgejahren kaufte die Stadt das Haus und baute es zu einem Haus des Gastes um. Die historischen Räume im Obergeschoss dienen heute wie damals Repräsentationszwecken. Im Untergeschoss hat die Deutsche Akademie für Kinder-und Jugendliteratur ihre Geschäftstelle und im Seitentrakt ist die Stadtbibliothek untergebracht.

Vom Schelfenhaus aus ist es nicht weit zum Gänseplatz. Dieser entstand 1804 nach einem großen Brand. Ursprünglich war dieser komplett bebaut und wurde nach dem Brand als Viehtränke genutzt. Zu dieser Zeit erhielt er den Namen Gänseplatz. Im Jahr 1996 wurde dieser neugestaltet und erhielt den den Gänsebrunnen. Vom Gänseplatz aus sind wir weiter durch die Innenstadt gewatschelt bis zum Unteren Tor, welches auch Krakenturm genannt wird.
Auch dieses Tor wurde im 13. Jahrhundert erbaut und im 16. Jahrhundert erweitert. Auf der linken Torbogenseite sind Hochwassermarken aus verschiedenen Jahrhunderten zu sehen. Vom unteren Tor aus ist es nicht weit bis zur Allee.
Von der Allee aus sind wir noch zur Mainbrücke. Dort haben wir uns am Nepomukstrudel fotografieren lassen. Im Volksmund auch „Biene Maja“ genannt. Auf dem Sockel gibt es auch eine Erklärung der Skulptur. „Analog zur Topographie der Mainschleife werden die Umlaufbahnen wie in der Matrix aufgeschnitten und zu endlosen Doppelschleifen verbunden. Zusammen mit den Spiralen stehen sie für die Wirbel und Kräfte unter der Wasseroberfläche.“
So das war’s von unserem Spaziergang durch Volkach. Wir hoffen, es hat euch gefallen.