Auf den Spuren von Moritz Hill

DSC02247Nachdem wir letzte Woche auf dem Friedhof das Grab von Moritz Hill besucht hatten, haben wir uns anschließend über diesen informiert. Bei unserer Recherche haben wir herausgefunden, dass in Weißenfels auch eine Büste von ihm steht. Beziehungsweise sind wir schon oft daran vorbeigekommen, allerdings ohne diese weiter zu beachten. Heute haben wir uns auf den Weg gemacht, und sind zu dieser Büste gewatschelt, um ein Foto zu schießen.

In unserem Artikel Spaziergang über den Weißenfelser Friedhof haben wir zwar schon etwas über Moritz Hill geschrieben. Doch der Vollständigkeit halber wollen wir auch an dieser Stelle ein paar Sätze zu seinem Leben verlieren. Moritz Hill wurde 1805 als Sohn eines Musikers in Reichenbach/Schlesien geboren. Obwohl er auch Musiker werden wollte, kam er 1823 auf das Drängen seiner Mutter an die Seminaranstalt in Bunzlau. Dort ließ er sich zum Lehrer ausbilden und erfuhr von den Grundsätzen Pestalozzis. Nachdem er einige Jahre als Hilfslehrer in Bunzlau gearbeitet hatte, erhielt er ein Stipendium für die Fortbildung. Im Jahr 1828 ging er nach Berlin und besuchte dort die Vorlesungen an der Universität. Nach Aufforderung trat Hill widerwillig als Seminarlehrer im Taubstummeninstitut in Berlin ein. Nacheinjähriger Ausbildung wurde ihm ab 1830 eine Stelle als erster Lehrer an der Seminar-Taubstummenanstalt in Weißenfels übertragen. Dort lernte er den damaligen Direktor der Seminaranstalt Wilhelm Harnisch kennen. Im Laufe seine Lebens verfasste Hill mehrere Bücher und viele Artikel in Zeitschriften. Die erhoffte Wirkung blieb nicht aus, sodass die Weißenfelser Anstalt von Taubstummenlehrern aus dem Inland und dem Ausland besucht wurde. Viele zeigten sich interessiert an seiner Methode und versuchten sie in ihren Heimatländern anzuwenden. Hill war auch federführend für die Veränderungen in der österreichischen Taubstummenpädagogik. Als er zur Wiener Direktorenkonferenz 1866 eingeladen wurde, überzeugte Hill dort die Anstaltsdirektoren und die Behörden. Danach wurde seine Methode in den Lehrplan der österreichischen Taubstummenanstalten übernommen. Nachdem Moritz Hill 44 Jahre als Lehrer und später Inspektor in der Seminar-Taubstummenanstalt in Weißenfels gearbeitet hatte, starb er dort am 30.9.1874.

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