Nachdem wir uns die Wasserspiele im Park angesehen hatten, gingen wir zurück zum Schloss, um uns die Ausstellung anzusehen. Wie schon im letzten Beitrag erwähnt wurde dieses im Jahr 1613 von Markus Sittikus in Auftrag gegeben. Zwei Jahre später war die Anlage im Wesentlichen vollendet. Wenn man genau sein möchte, dann steht in Hellbrunn auch kein Schloss, sondern eine »villa suburbana« nach italienischem Vorbild.
Als wir durch die Ausstellung gewatschelt sind, haben wir noch viele außergewöhnliche Dinge gesehen, die der Fürstbischof gesammelt hatte.
So sahen wir im Vestibül das Bild eines Rappens mit acht Beinen. Das Bild war so gemalt, dass irgenwie alle Beine zum Pferd zu gehören schienen, obwohl das natürlich eigentlich nicht sein kann. In einem anderen Zimmer hingen auch Bilder von seltenen Vögeln und von Fischen, die aufgrund ihrer Größe und ihres Aussehens Beachtung fanden. Am tollsten fanden wir aber das Einhorn, das mitten in einem der Ausstellungsräume stand. Leider durften wir nicht darauf reiten. Nachdem wir weitergewatschelt sind, kamen wir auch in den großen Festsaal mit 12 Goldbronzestatuen römischer Kaiser.
Außerdem sind sowohl die Wände als auch die Decke mit Szenen aus dem höfischen Leben des 17. Jahrhunderts bemalt. Das beste in diesem Raum ist das Drehsofa in der Mitte des Saales. So kann man in aller Ruhe die Bilder bewundern und muss sich dafür nicht einmal bewegen.
Durch den Festsaal kamen wir gleich in das Musikzimmer, das Oktogon. Auch in diesem sind Wände und Decke kunstvoll bemalt. In der Mitte windet sich gleichsam eine Pergamentrolle in Richtung Decke mit dem Notenmaterial der Oper L’Orfeo von Monteverdi. Dies war die erste Oper, die Markus Sittikus auf der zum Schloss gehörenden Felsenbühne aufführen ließ. Es gab noch viele andere schöne Dinge in dieser Ausstellung zu entdecken, wir möchten jetzt nur noch zwei erwähnen. Im Chinesischen Zimmer waren die Wände mit einer chinesischen Tapet ausgekleidet. Dort stand auch ein riesiger Globus. In dem Globus waren kleine Ausbuchtungen, in denen Gewürze wie schwarzer Pfeffer lagen.
Das war wirklich eine schöne Ausstellung. Es lohnt sich auf jeden Fall, diesem Schloss einen Besuch abzustatten, wenn man in der Nähe von Salzburg ist.